Wieder einmal konnte ich bei einem ganz besonderen Projekt mitarbeiten. In Wertheim am Main wurde im Juni das Musical „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ von Andrew Lloyd Webber und Tim Rice aufgeführt. Es war eine packende und farbenfrohe Inszenierung.
„Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ · Wertheim Juni 2018
„Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“ ist das erste Musical Lloyd Webbers, das er zusammen mit Tim Rice 1968 für eine Schulaufführung der Londoner Colet Court School schrieb. Die Welturaufführung fand am am 1. März 1968 statt.
Der Erfolg dieser Aufführung war enorm und es folgten weitere Inszenierungen an Schulen weltweit. Webber war allerdings nicht ganz zufrieden mit dieser Entwicklung, da er bekanntermaßen zu einem der erfolgreichsten Musicalkomponisten der Geschichte avancierte.
Schließlich entschloss er sich, eine professionelle „finale“ Version zu schreiben, die er 1991 am Palladium Theater in London produzierte. Diese Version zeichnet sich durch einen imensen technischen Aufwand aus und wurde weltweit an den großen Musicalhäusern aufgeführt.
Die in Wertheim zur Aufführung gebrachte Produktion war ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der Evangelischen Bezirksjugend Wertheim unter Leitung von Bezirksjugendreferent Alexander Kirchhoff und Bezirkskantorin Katharina Wulzinger vom Bezirkskantorat des Evangelischen Kirchenbezirks Wertheim.
Bezirkskantorin Katharina Wulzinger übernahm auch die musikalische Leitung des Musicals. Es kam die technisch nicht so aufwendige Version für Schulen zur Aufführung. Die Besetzung des Orchesters war: Flöte – Anke Weiss, Klarinette/Bassklarinette & Saxophon – Karin Amrhein, Horn – Anna Katharina Werner, Trompete – Michael Geiger, Keyboard I – Christiane Dehmer, Keyboard II – Paul Kunzmann, Gitarre – Hubert Steiner, Bass – Georg Kolb, Drums – Kurt Sitterli.
Die Stimme der Mallets & Percussion übernahm ich selbst. Leider sind auf diesem Foto längst nicht alle Instrumente meines recht umfangreichen Setups zu sehen. Es bestand aus einem Xylophone, Glockenspiel, zwei Pauken, Congas & Bongos. Dazu kamen noch Tempelblocks, eine Triangel, Guiro, Tambour de basque und ein Shaker. Da die Stimme eigentlich für zwei Spieler geschrieben war, wurde mir definitiv nie langweilig und ich hatte einige spannende Instrumentenwechsel zu bewältigen.
Wir Musiker waren unmittelbar vor der Bühne platziert, was uns einerseits in gewisser Weise in das Geschehen mit einbezog, andererseits aber sicherlich dem Publikum auch stellenweise etwas die Sicht nahm. Ich denke da besonders an die vorderen Reihen, die unmittelbar vor meinem Aufbau saßen, denn ich spielte beinahe das gesamte Stück über im Stehen.
Die Brüder rauben Joseph seinen Mantel · Vor der Bühne: unser Drummer Kurt Sitterli und ich
Die Sänger und Schauspieler bestanden aus Mitgliedern der verschiedenen Chöre der Stiftskirche. Katharina Wulzinger hat hier eine bemerkenswerte Arbeit beim Aufbau dieser Kantorei geleistet. Von den Jüngsten bis hin zu den Erwachsenen, sowohl im Chor als auch bei den Solisten wurde auf einem sehr hohen Niveau gesungen. Natürlich war zu hören, dass einige der Solisten nicht nur im Chor singen, sondern darüber hinaus auch Gesangsunterricht haben.
Hervorzuheben wären da beispielsweise die beiden Erzählerinnen Bianca Schütz und Scarlett Wollny, die ihre Partien ausgezeichnet bewältigten. Ganz besonders hat mir persönlich aber der junge Arne Wenzler als Judah bei seinem Song „Those Canaan Days“ gefallen. Das war für einen so jungen Sänger eine beachtliche Leistung.
Eine wunderschöne Rock’n’Roll-Choreographie wurde beim großen Auftritt des Pharaos (Alexander Kirchhoff) gezeigt. Farbenprächtig und in bester Cheerleader Manier. Für diese gelungene Produktion gab es dann am Ende auch den ausgiebigen Applaus eines begeisterten Publikums.
Wer sich noch einige Fotos von den Probephasen ansehen möchte, kann das hier auf der Homepage der Evangelischen Bezirksjugend Wertheim tun.
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